Kreativität in der Kita fördern- Aber wie?

Gastbeitrag von Julia Laubstein (Instagram: zum-wohle-der-kinder)

1. Was ist Kreativität?

Eine Idee, ein Gedanke oder eine Lösung für ein Problem- Kreativität ist die Fähigkeit „etwas Neues, das auf gewisse Weise wertvoll ist“(vgl. Brodbeck 1998 zit. In Braun) hervorzubringen. Hierbei stellt sich die Frage, was als wertvoll oder etwas Neues definiert und gesehen wird. Dabei kann es für jeden individuell als wertvoll oder eben weniger wichtig erscheinen. Grundsätzlich ist jede Idee oder jeder Gedanke kreativ, wenn sich daraus etwas neues oder anderes für die jeweilige Person oder Situation ergibt

Gleichermaßen wird Kreativität dabei als eine Kompetenz gesehen, die als fundamentaler Schlüssel der Entwicklung steht. Kreativität beschreibt dabei die Fähigkeit „originelle neue Lösungsmöglichkeiten und ungewöhnliche, aber sinnvolle Ideen in verschiedenen Lebensbereichen zu produzieren“ (Braun/ Krause/ Boll 2019, S. 15). Viele Wissenschaftler sind sich einig, dass Kreativität von Geburt an in jedem Menschen steckt. „Von Anfang an verfügt der Mensch über kreatives Potential“ (Braun/ Krause/ Boll 2019, S. 44). Die Fähigkeit muss nur herausgelockt und weiterentwickelt werden.

Kreativität fördert…

  • die Fantasie
  • das Selbstbild, Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl
  • kognitiven Kompetenzen, Konzentration, Ausdauer
  • problemlösende Kompetenzen, Frustrationstoleranz
  • Resilienz
  • das eigene Wahrnehmen des Körpers und der Grenzen

Kreativität ist demnach eine essentielle Eigenschaft für jeden Menschen und sollte gefördert werden, um alltägliche Herausforderungen zu bewältigen. Doch durch den Wandel der Gesellschaft, der Digitalisierung und des Einflusses von Social- Media, ist sie bedroht!

2. Kreativität- vom Aussterben bedroht?

Alltagsroutinen bestimmen unser tägliches Handeln. Bestimmte Gewohnheiten werden nicht abgelegt und es werden immer wieder die gleichen Wege gegangen. Doch was ist, wenn sich ein Problem aufstellt, welches nicht nach dem ursprünglichen Muster zu bewältigen ist?

Internet Platformen, Vorlagen, Rezepte oder Apps, die deine alltäglichen Probleme planen und lösen- werden dazu führen, dass die subjektive Kreativität nicht mehr gebraucht wird. Sie wird aussterben. Doch warum ist es so wichtig, kreativ zu sein und weiterhin seine eigenen Ideen und Strategien zu gebrauchen?

Kreativ sein und somit neue Ideen und Wege zu haben, ist die Schlüsselkompetenz für unsere Gesellschaft. Diese Fähigkeit zu besitzen und resilienter gegen tägliche und zukünftige Belastungen anzukommen, stellt eine essentielle Schlüsselkompetenz in der Gesellschaft dar. Die Rede ist von der Fähigkeit zur Kreativität, eine kreative Persönlichkeit zu haben und andereLösungen für Probleme zu finden.

Das Freispiel ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus des pädagogischen Alltages gerückt. Das Kind kann seinen Interessen und Bedürfnissen nachgehen, mitentscheiden und sich nach seiner Persönlichkeit einbringen. Wieso dann nicht auch in der Kreativität? Warum kann ein Kind sich nicht selbst, frei und kreativ ausdrücken?

Appell an alle: Kinder sollen das Recht haben, sich kreativ auszudrücken in allen Bereichen der Bildung und Entwicklung.

Folgen fehlender Kreativität:

  • keine eigenen Ideen oder Lösungen
  • keine Motivation etwas Auszuprobieren
  • wenig Entdeckerdrang
  • geringe Flexibilität und Spontanität
  • Drang zum Perfektionismus
  • geringe Frustrationstoleranz
  • geringe Resilienzfähigkeit
  • keine Entscheidungsfindung
  • geringeres Selbstwertgefühl

Aufgrund dieser Erkenntnisse ist es eine Möglichkeit die Kreativität in den Kindertageseinrichtungen zu fördern, um den Kindern die genannten essentiellen Kompetenzen für ihr Leben anzuregen und mitzugeben. Du hast die Möglichkeit Kinder ihre kreativen Potenziale zu entlocken.

3. Kreativität in Kitas

Grundsätzlich hat jedes Kind ein Recht auf Kreativität. Bereits in der UN- Kinderrechtskonvention ist das Recht im Artikel 31 verankert. „Die Vertragsstaaten achten und fördern das Recht des Kindes auf volle Beteiligung am kulturellen und künstlerischen Leben und fördern die Bereitstellung geeigneter und gleicher Möglichkeiten für die kulturelle und künstlerische Betätigung sowie für aktive Erholung und Freizeitbeschäftigung“ (Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. 2016, S. 3).

Nach der Auffassung von John Deweys (1859- 1952), sollen Kinder durch künstlerische und ästhetische Prozesse sich mit ihren eigenen Fähigkeiten auseinandersetzen. Durch diese Erfahrungen erlangen sie ihr eigenes Selbstbild, ihre eigenen Gestaltungs- und Ausdrucksformen sowie soziale und kommunikative Kompetenzen (vgl. Braun/ Krause/ Boll 2019, S. 27). Ästhetische Prozesse und Erfahrungen fördern dabei nicht nur die Kreativität, sondern die gesamte Entwicklung des Kindes. Daher ist ästhetische Bildung Teil der ganzheitlichen Bildung von Kindern.

Wo steckt überall Kreativität?

Kinder wollen von Anfang an lernen und ihre Welt entdecken. Dabei sollen sie aktiv ihre eigene Entwicklung mitgestalten können.

Ob in der Bauecke oder beim Theaterspielen überall lässt sich etwas Kreatives einbringen und entdecken. Das klassische Malen oder Basteln wird als Synonym für Kreativität gesetzt, was aber nicht stimmt! Kreativität steckt überall dort, wo neue Ideen entstehen. Vor allem bei der Haupttätigkeit des Kindes- dem Spiel- wird die Kreativität als Hauptmerkmal zu erkennen sein.

So entsteht eine Ideen in der Bauecke für ein tolles Raumschiff oder Kinder experimentieren mit Magneten und Gewichten, andere überlegen sich ein Spiel und wieder andere Kinder denken sich einen tollen Parcour aus. All das ist kreativ.

4. Kreativitätsförderung in Kitas

Die Devise in der Didaktik für die Förderung von Kreativität lautet, dass zu viel Planung und Vorbereitung, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen, fehl am Platz sind und die Kreativität der Kinder einschränken würde. „Frühkindliche Lernprozesse sollten ergebnisoffen, prozessorientiert, experimentell und originell- mit einem Wort- kreativ sein“ (Braun/ Krause/ Boll 2019, S. 27).

Voraussetzung für Kreativitätsförderung:

  • deine Einstellung, Haltung oder des Teams/ der Einrichtung
  •  Zeit, Raum
  • Material
  • Reflexion des Prozesses

Kreativ-hemmend:

  • dein fehlendes Wissen
  • dein Perfektionismus
  • du willst alles bestimmen, perfekt machen, vorgeben, bewertet Kunstwerke
  • du hast zu viele  Vorlagen (Beispiele für Bauen, Ausmalbilder)
  • kein Platz zum kreativen Ausleben
  • zu viele Materialien oder zu wenige
  • ein strikten Zeitraum vorgeben
  • ständige Unterbrechungen des Prozesses
  • zu viele Vorgaben (wer, was, wie, wo usw.)
  • Kinder dürfen nicht mitentscheiden
  • ein Bastelprodukt wird erwartet
  • du bastelst vor oder zuende
  • du hast zu hohe Erwartungen
  • Bewertung des kreativen Prozesses, Abwertung oder Wegschmeißen von Produkten

Kreativ-fördernd:

  • Freispiel, viel freies Entdecken, offenes Konzept
  • lasst die Kinder machen! Wenig Einmischen und vorgeben oder verbieten
  • wenig Vorlagen oder Seiten, die etwas vorgeben
  • eigenen Ideen einbringen und tauscht euch aus
  • probiert, experimentiert, verändert oder tauscht es aus
  • es muss nichts perfekt sein!
  • Kreativbereich: basteln, malen: Gebe viele Materialien zur freien Verfügung aus
  • kein gleichen Endprodukte
  • rege die Sinne an- Wahrnehmung mit allen Sinnen

Beispiele für die Förderung kreativer Prozesse:

1. Bewegungsspiel- Wir bauen ein Haus/ Zelt/ Wir gehen….

Die Kinder werden zu einem bestimmten Thema z.B. Zirkus- sich bewegen. Das Zirkuszelt aufbauen, ein Loch graben, Stangen aufbauen, Zelt spannen (Bewegungen dazu machen ggf. Mit Material)

2. Lieder

Kinder können bekannte Texte verändern und sich ihre eigenen Texte überlegen, das Lied begleiten mit eigenen Rhythmen, Materialien oder Bewegungen.

3. Kunstwerke

Kinder haben Zugang zu Materialien, aber ohne ein Thema oder ein erwartetes Produkt. Sie können frei gestalten.

4. Aktionstabletts zu bestimmten Themen oder zum freien Experimentieren

Die sogenannten Tabletts sind, nach M. Montessori, angeregt zu einem Thema. Dabei sind auf diesem Tablett Materialien aufgestellt, die das Kind anregen es selbst auszuprobieren

5. Tanz/ Theater

Kinder dürfen sich eine eigene Choreografie ausdenken.Kinder denken sich ein Theaterstück aus, wählen Materialien oder stellen sich eigene Kostüme her.

6. Bauen

Kinder können ohne Vorlagen Bauwerke oder Höhlen erschaffen. Dafür dürfen sie auch den Tisch verwenden oder anderen Gegenstände.

7. Bekannte Spiele

Feuer, Wasser….Kaugummi! Kinder können in bekannten Spielen neue Ideen einbringen und so das Spiel verändern und mitgestalten.

8. Natur/ Alltag

Das freie Spielen in der Natur regt die Fantasie enorm an. Aus wenig- kann viel entstehen. Der Stock wird zum Hausbauen benutzt oder ist ein Zauberstab, ein Telefon oder ein Kochlöffel. Auch das Anbieten von Naturmaterialien zum Basteln regt die Kreativität an.Genauso wie Naturmaterialien können auch Alltagsgegenstände, wie Kartons zum kreativen Spiel oder zum Basteln verwendet werden.

9. Reflexion

Das Sprechen über kreative Prozesse oder das Ausstellen und Darstellen fördert die Kreativität. Alle sind eingeladen unsere Ideen anzusehen oder mit uns darüber zu reden und sich auszutauschen.

Und letztlich kann es so einfach sein, wenn wir den Kindern Raum und Zeit bieten, ihre Kreativität auszuleben. Ein Dankeschön an Julia Laubstein, die uns mit diesem Beitrag wieder daran erinnert.

Literatur:

Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (Hrsg.) (2016): Spiel und

Kunst von Anfang an. Kulturelle Bildung für junge und sehr junge Kinder. URL:

http://miz.org/downloads/dokumente/798/2016_BKJ_Positionspapier_Spiel_und_Kunst_v

on_Anfang_an.pdf, letzter Aufruf 05.02.2024.

Braun, Daniela/ Krause, Sascha/ Boll, Astrid (2019): Handbuch Kreativitätsförderung in

der Kita. Freiburg im Breisgau: Herder Verlag.

Bindungsstärkendes Spielen in der Eingewöhnung

Erneut konnte ich eine wundervolle Gastautorin für diesen Blogbeitrag gewinnen. Passend zum Start ins neue KitaJahr verknüpft sie die Wichtigkeit des Spielens mit den Chancen, die das gemeinsame Spielen für den Beziehungsaufbau zwischen der Fachkraft und den Kindern eröffnet. Ich wünsche viele Anregungen und einen guten Start mit den Kindern und Eltern.

Bindungsstärkendes Spielen in der Eingewöhnung oder wie ich gerne sage in der „Willkommenszeit“

Ein Gastbeitrag von Gundula Göbel

Warum setze ich Willkommenszeit mit Eingewöhnung gleich? Für mich ist diese Zeit, ein Augenblick, Momente und Wochen der Beziehungsgestaltung zwischen der pädagogischen Fachkraft dem Kind und den Eltern. Alle zusammen werden zu einem ergänzenden Bindungs- und Beziehungssystem mit Sicherheit und Feinfühligkeit, um dem Kind bestmögliche psychische Stabilität und emotionale Sicherheit zu ermöglichen.

Nur, wenn auch die Eltern in der Krippe oder Kita willkommen und gesehen werden, werden sie ihr Kind bei diesem wichtigen Schritt und Übergang achtsam begleiten können. Kinder spüren die Gefühle der Erwachsenwelt.

Sich willkommen zu fühlen ist ein Bedürfnis eines jeden Menschen:

Mit einem Lächeln begrüßt zu werden

Verlässlichkeit durch Worte zu erleben

Begrüßungsrituale wie Lieder oder Abläufe zu erfahren

Getröstet zu werden, also Co-Regulation zu spüren

Körperkontakt mit angemessener Nähe und Distanz er erleben

und als Kind sein Nein zu behalten

ist was Kinder im Übergang von sicheren zuhause in die Krippe /Kita dringend brauchen. Feinfühlige Erwachsene. Da sind wir schon beim „Bindungsstärkenden Spielen“ in der Eingewöhnung. Denn ohne beziehungsaufbauende Erfahrungen ist für Kinder kein vertieftes und emotional stärkendes Spielen möglich oder lediglich, wenn die Bezugsperson (bspw. ein Elternteil ) als Sicherheitsanker in der Nähe ist.

Kleinstkinder und Kinder lernen mit allen Sinnen, wir nennen es auch das sensomotorisches Spielen. Kinder entdecken und begreifen die Welt im Spiel. Sie riechen, schmecken, tasten, hören, probieren aus, all das ist auch in der Bindungsentwicklung verankert. Das Baby riecht die Milch, die Mama, den Papa, tastet das Gesicht, die Brust, die Flasch, die Rassel ab, hört die Stimme der Bezugsperson, diese wirkt meist beruhigend und so lässt es sich fortsetzen. All das braucht auch ein Krippenkind in der Eingewöhnung. Dies ist die gemeinsame Stärkung und Aktivierung der Bindungswurzeln aus dem Bindungsbaum-Konzept (siehe Broschüre Bindungsbaum-Konzept).

Das kindliche Spielen ermöglicht dem Kind die Auseinandersetzung mit der neuen Situation, das entdecken der Räumlichkeiten, das Erleben von fremden Gerüchen, Geräuschen, Lautstärken und noch „fremden“ pädagogischen Fachkräften. Im Spielen entwickelt das Kind kreative, aktive oder andere Lösungsstrategien, für den Umgang mit der unbekannten und noch unsicheren Situation.

Das „ Bindungsstärkende Spielen“ ist gerade in der Eingewöhnung ein guter Begleiter. Denn ein Kind kann nur vertieft und versunken entwicklungs- und beziehungsstärkend spielen, wenn es sich sicher fühlt. Deshalb braucht das Kind zuerst die Nähe und Sicherheit der Bezugsperson, welche die Eingewöhnung begleitet. Bspw. Mutter, Vater, Oma oder Opa sind also das wichtigste Bindeglied zwischen Zuhause und Einrichtung, um Kindern Sicherheit zum Entdecken zu geben.

Eine entspannte und emotional sichere Eingewöhnung begleitet vom bindungsstärkenden Spielen, mit Grundlage der Stärkung der Bindungswurzeln festigt das Vertrauen des Kindes, aber auch seine Feinfühligkeit. Denn Kinder brauchen beides. Vertrauen zu ihren Bezugserzieher*innen und gleichzeitig ihre eigene Stimme und ihr eigenes NEIN, wenn sich etwas nicht gut anfühlt.

Durch das bindungsstärkende Spielen können verlässliche Beziehungen aufgebaut werden. Nur wenn Kinder Sicherheit und Orientierung spüren, können sie sich auf es vertieftes Spielen einlassen und auch so Phasen von Anspannung und Entspannung erleben.

Das sensomotorische Spielen ist also für die Entwicklung und Bindung gleichermaßen von Bedeutung. Kinder brauchen Sinnesreize um sich zu entwickeln, aber auch um ihre “Krippen-Welt“ oder „Kita-Welt“ mit allen Sinnen zu entdecken.

Den Begriff „Bindungsstärkendes Spielen“ habe ich 2013 entwickelt auf Grundlage des Bindungsbaum-Konzeptes. Denn nur wenn wir die Bindungswurzeln im Spiel, in der Interaktion und durch Vorbildsein stärken und diese bei uns und den Kindern angemessen versorgen wird Kindern ihre eigene Entwicklung als ganz eigene Persönlichkeit und mit ganz eigenem Temperament ermöglicht. Moegel sieht das Spielen als ein fundamentales Lebenssystem des Menschen. Wir dürfen und sollten für die psychische Gesundheit von Kindern, das vertiefte Spielen ohne ständige Unterbrechungen von Seiten der Erwachsenen in Einrichtungen in den Mittelpunkt stellen. Das kindliche Spielen zeigt auch in der Eingewöhnungszeit und im Weiteren, ob sich Kinder sicher fühlen, es ist ein Ausdruck ihres Wohlbefindens.

Wenn ein Kind in der Eingewöhnung nicht spielen möchte oder kann, ist es ein non-verbales Zeichen für die erwachsenen Welt.

Was könnte das Kind uns sagen:

  • ich brauche mehr Sicherheit
  • es ist mir hier zu laut
  • der Geruch ist mir fremd oder erinnert mich an…
  • soviel Kinder auf einmal
  • warum sieht mich keiner
  • Angst, dass Mama/Papa einfach geht (vielleicht frühe Erfahrungen)
  • Mama, Papa ich spüre eure Angst um mich
  • usw.

Der Aufbau einer Beziehung braucht Zeit und das Kind sowie die Eltern Orientierung, Sicherheit sowie Feinfühligkeit.

Pädagogische Fachkräfte haben oft schon einige Eingewöhnungen begleitet und sind Erwachsene, die es reflektieren können. Aber für jedes Kind ist es das „ERSTE-MAL“ und Kinder reagieren emotional mit ihrem ganzen Körper.

Das „Bindungsstärkende Spielen ermöglicht dem Kind Freiraum und Halt, Eltern und alle Erwachsenen sehen die Bedürfnisse des Kindes nach Bindung und schwingen sich ein. Nicht die Bedürfnisse des Erwachsenen nach schneller Eingewöhnung, dem Gefühl das Eltern den Kitaablauf belasten oder der Personalmangelstress dürfen Gründe sein, Kinder ihr Grundbedürfnis nach Sicherheit nicht zu ermöglichen.

Vertieftes Spielen ist nur mit Bindungs- oder Beziehungssicherheit möglich. In der Eingewöhnung ist somit „Bindungsstärkendes Spielen“ von großer Bedeutung.

Eingewöhnung und „Bindungsstärkendes Spielen“:

  • Impulse vom Kind aufnehmen und feinfühlig begleiten
  • Interaktion (Mimik, Gestik, Körperhaltung, Vorbild, Einschwingen)
  • Co-Regulation als Grundlage für den Bindungs- und Beziehungsaufbau
  • „Gefühle färben ab“ (eigene Haltung, eigene emotionale Verfassung, Erwartungen)
  • Spielen braucht Sicherheit – Zeit – sensomotorisches Material
  • Spielen ist: Entwicklung – Lösung – Freiheit – Lustgewinn und nicht Ablenkung von Gefühlen
  • Alle Gefühle brauchen liebevolle Begleitung

Bindungsstärkendes Spielen“ ist besonders in der Eingewöhnung von:

Feingefühl – Achtsamkeit – Wertschätzung und Offenheit geprägt.

Gundula Göbel

Kinder- und Jungendlichenpsychotherapeutin

Traumatherapeutin | Paar- und Familientherapeutin | Spieltherapeutin | Autorin |Referentin

21244 Buchholz in der Nordheide

mail@gundula-goebel.de, www.gundula-goebel.de

Meine Veröffentlichungen siehe: www.thekla.de/shop