In vielen Einrichtungen steht jetzt der schrittweise Übergang der älteren Krippenkinder in die Kita bevor. In den reinen Krippen werden diese Kinder das Haus zum Sommer verlassen. In anderen Kitas wechseln die Kinder die Gruppen intern.
Abschied von der Krippe
Durch die Schließung der Krippen und Kitas steht dieser Wechsel unter anderen Vorzeichen als in den vergangenen Jahren. In den Krippen stellt sich beispielsweise aktuell die Frage, ob und für wie lange die Kinder die Krippe noch besuchen werden. Es gilt neue Abschiedsrituale zu entwickeln, die auch für den Fall umsetzbar sind, falls die Kinder nicht in die Krippe zurückkehren. Gemeinsame Eltern-Kind-Aktionen werden in diesem Jahr nicht möglich sein. Die Einrichtungen, die bereits Videokonferenzen in der Elternarbeit einsetzen, können hierüber beispielsweise zu einem gemeinsamen Abschiedskaffee mit den Eltern einladen. Kleine Abschiedsgeschenke, Briefe und Portfoliomappen können nach Hause gebracht oder am Zaun überreicht werden. So entsteht noch einmal ein kurzer persönlicher Kontakt, um sich von den Eltern und Kindern zu verabschieden.
Übergang in die Kita
Bei den Kitas, in denen jetzt zum Sommer für die älteren Krippenkinder ein interner Wechsel ansteht, stellt sich die Frage, ob es noch sinnvoll ist, dass die Kinder in die ursprünglichen Gruppen zurückkehren. Eine Alternative wäre, diese Kinder direkt in den neuen Gruppen einzugewöhnen. Somit hätte das Kind einen Übergang zu bewältigen und nicht zwei innerhalb kürzester Zeit.
Um dem Kind eine gute Brücke für den internen Übergang von Krippe zu Kita zu bauen, ist die Zusammenarbeit und der Austausch aller Beteiligter sehr wichtig. Die aktuelle Ausnahmesituation stellt Euch dabei vor besondere Herausforderungen. Das bestehende Betretungsverbot für die Eltern führt dazu, dass der Umzug des Kindes möglichst außerhalb der Kinderbetreuungszeit stattfinden sollte. Zum Beispiel kann der*die bisherige Bezugserzieher*in mit dem Kind und den Eltern einen Koffer packen und das Kind anschließend in die neue Gruppe begleiten. Dort wird es von dem*der Kollegen*in in Empfang genommen und erobert dann gemeinsam mit den Eltern und dem*der neuen Bezugserzieher*in seinen Gaderobenplatz und die neue Gruppe. Das Kind lernt so im geschützten Rahmen den*die neue Ansprechpartner*in kennen. Am nächsten Tag nimmt er*sie das Kind in Empfang und baut behutsam eine Beziehung zum Kind auf.
Versuch und Irrtum führen zum Ziel
Soweit meine ersten Überlegungen, wie dieser Übergang von Krippe zu Kita gestaltet werden kann. Ich lade Euch zum Querdenken ein, um bestmögliche Lösungen für die Kinder zu finden. Traut Euch auszuprobieren, zu experimentieren und ggfs. die Lösungen wieder zu verwerfen, wenn etwas nicht klappt. Haltet es mit Edison, dem Erfinder der Glühlampe, der gesagt hat: „Ich habe 1000 Wege gefunden wie es nicht geht.“ Dennoch hat er nicht aufgegeben und dabei schließlich die Glühlampe erfunden.
Ich wünsche Euch viele Einfälle und Experimentierfreudigkeit auf Eurem individuellem Lösungsweg. Ich bin neugierig auf das, was Ihr dazu entwickelt und freue mich über Eure Berichte in den Kommentaren.
Eure Anja
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