Die Wut-Notfallbox

In meinem vorherigen Blogartikel ging es um Kinder von krebserkrankten Eltern. Manche Kinder reagieren in solchen Situationen mit starken Wutausbrüchen und in dem Zusammenhang habe ich auf eine Methode aus meinem Buch: „Schätze finden statt Fehler suchen“ hingewiesen, die ich hier einmal etwas näher beschreiben möchte.

Diese sog. Wut-Notfallbox kann selbstverständlich auch bei Wutausbrüchen jeglicher Art im pädagogischen Alltag zum Einsatz kommen, um die Kinder darin zu unterstützen ihre Wut zu kanalisieren und ihnen nach und nach Möglichkeiten zur Selbstregulation anbieten zu können.

Dafür wird eine solche Wut-Notffall-Box gemeinsam mit dem Kind zusammengestellt.

Dort können zum Beispiel:

  • ein Kissen, in dass das Kind laut schreien oder rein boxen kann
  • Knete, die nach Lust und Laune bearbeitet werden kann
  • ein Knautschball, zum Kneten
  • ein Igelball zum Massieren
  • Papier zum Zerreißen und zerknüllen
  • Luftpolsterfolie zum Luftbläschen zerdrücken
  • eine Brötchentüte zum aufblasen und zerplatzen lassen
  • ein Foto von draußen oder einem anderen Lieblings-Ruheort, mit dem das Kind der Fachkraft oder die Fachkraft dem Kind ohne Worte signalisieren kann, dass es jetzt gerne nach draußen gehen darf und kann, wenn es das gerade braucht

fest deponiert sein.

Zunächst wird die Fachkraft dem Kind die vereinbarte Möglichkeit zur Verfügung stellen. Erfahrungsgemäß wählen und nutzen die Kinder nach und nach selbst die für sie geeignete Selbstregulationsmöglichkeit.

Was bietest du den Kindern in deinem pädagogischen Alltag an, damit sie Wege finden, ihrer Wut Raum zu geben, ohne andere oder sich selbst zu verletzen?

Sei der Leuchtturm und nicht der Sturm! – Einführung in die Anker-Methode

In meinem Buch: „Schätze finden statt Fehler suchen“ beschreibe ich das kindliche Gehirn im Notfallprogramm und es wird schnell klar, dass wenn das Kind durch unterschiedlichste Auslöser und Ursachen bereits im Ausnahmezustand ist, es überhaupt nicht zuträglich ist, dass du als Fachkraft auch ausflippst. Da die Selbstregulierung der Kinder sich noch in der Entwicklung befindet, brauchen sie unsere Co-Regulation von außen. Und genau dafür müssen wir als Fachkräfte Wege finden, uns zunächst einmal selbst zu regulieren, um Ruhe zu bewahren und besonnen reagieren zu können.

Personalmangel, Schutzkonzepte, Partizipation, fordernde Eltern, herausfordernde Kinder… und dann sollst du bei dem ganzen Stress auch noch die Ruhe bewahren. Wie soll das gehen?

Selbstregulation vor Co-Regulation

Um das im turbulenten Alltag zu schaffen, braucht es: Innere Stärke, Kraft, Zuversicht, Kompetenz, Selbstbewusstsein und Vertrauen. Die große Kunst besteht immer wieder darin, diese Eigenschaften und Fähigkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt zu aktivieren. Am besten immer dann wenn du sie wirklich brauchst, nämlich mitten in einer Stressituation.

Wie klingt es für dich, wenn ich behaupte, dass es eine Methode gibt, wie du praktisch „auf Knopfdruck“ in einen ressourcenvollen Zustand kommen kannst? Ein Zustand indem du im Vollbesitz deiner Kräfte bist und ruhig und besonnen reagieren kannst?

Es handelt sich hierbei um die sogenannte Anker-Methode, die ich in meinen Weiterbildungen zur Traumapädagogin kennenlernen durfte und selbst schon viele Male in den unterschiedlichsten Lebensbereichen angewendet habe.

Die Anker-Methode

Die Methode nennt sich „Ankern“ oder auch „Moment of excellence“. Für mich ist sie ein wichtiger Baustein im Umgang mit herausfordernden und belastenden Situationen im pädagogischen Alltag.

Wie der Name es schon sagt, geht es darum etwas zu „verankern“. In diesem Fall werden mittels eines spezifischen Reizes/ Auslösers, positive Emotionen verankert. So kann bei Bedarf durch die Aktivierung des Reizes, die vorher verankerte Emotion wieder aktiviert werden.

Das „Ankern“ machst du vermutlich schon heute – meist geschieht dies jedoch unbewusst.

Denn „Ankern“ heißt eigentlich nur, dass es einen sinnesspezifischen Reiz (Auslöser) gibt, der bei einem Menschen eine bestimmte Reaktion bewirkt. Je nachdem welche Sinne am meisten angesprochen werden, kann man zwischen folgenden Ankern unterscheiden:

  • Visuelle Anker (Bild, Symbol, Zeichen, Landschaften, Menschen…).

Beispiel: Immer wenn ich merke, dass ich vor lauter Aufgabenwirrwarr und Terminstress nicht mehr klar denken kann. Dann versetze ich mich visuell in Gedanken ans Meer. Der weite Blick auf das Meer beruhigt mich innerlich und so kann ich meine Gedanken wieder viel besser sortieren. Die Weite verschafft mir Freiraum und Ruhe.

  • Auditive Anker (Musik, Geräusche, Stimmen, Worte…)

Beispiel: Ich glaube jeder von uns hat gewisse Lieder, die uns in Erfahrungen und Emotionen schwelgen lassen. Vielleicht gibt es ja für dich eine besondere Melodie, die du vor dich hin summen kannst, um dich zu beruhigen. Mir hilft es beispielsweise, wenn ich langsam von 10 rückwärts zähle.

  • Kinästhetischer Anker (Berührungen oder Bewegungen):

Beispiel: In ganz besonderen Momenten berühre ich meinen Ehering und verbnde mich so mit meinem Mann, der für mich haltgebend und wichtig ist. Ein Handschmeichler in der Hosentasche ist für viele auch ein bewährter Anker.

  • Olfaktorischer/ Gustatorischer Anker (Düfte, Gerüche, Geschmack)

Beispiel: Der Duft frischer Pfannekuchen erinnern mich an meine Kindheit im großelterlichen Haus, eine Zeit an die ich sehr gerne zurück denke. Für andere ist es ein besonderes Parfüm oder der Geschmack süßer Beerenfrüchte, die positive Emotionen wachrufen.

Finde deinen Anker

Die Kunst liegt nun darin, selbst einen „Anker“ zu finden und setzten. D.h. du verknüpfst bewusst einen Reiz (Auslöser) mit einer bestehenden Erfahrung.

Schritt 1:

Zunächst einmal solltest du überlegen, wann du in deiner täglichen Arbeit an deine Grenzen kommst und dringend einen Anker brauchen könntest. Welche Eigenschaft bräuchtest du in diesem Augenblick am allermeisten.

Erst wenn du weißt, wann du einen Anker brauchst, kannst du auch gezielt einen „Anker“ setzen. Durch die Aktivierung des „Ankers“ mittels eines bewussten Auslösers, versetzt du dich wieder in einen ressourcenvollen Zustand, so dass sich die Aufregung und Nervosität legt und du besonnen reagieren kannst.

Schritt 2:

Dann erinnere dich an eine Situation oder ein Ereignis, in der du Emotionen empfunden hast, du die gerne verankern möchtest. Erlebe dabei in deiner Erinnerung die Situation mit allen Sinnen nochmal nach:

  • Was siehst du?
  • Was hörst du?
  • Was spürst du?
  • Was riechst du?
  • Was schmeckst du?

In meinem Fall habe ich ein ganz klares Bild vor Augen. Ich stehe an der Ostsee und schaue auf das weite Meer. Der Wind bläst mir ins Gesicht. Ich schmecke ein bisschen Salz auf meinen Lippen. Ich schaue den über den Wellen segelnden Möwen zu. Ich fühle mich frei und unbeschwert.

Schritt 3:

Du bist nun mittendrin im (Nach)Erleben und kurz vor dem Höhepunkt des Erlebens, drückst du mit ein bis zwei Fingern für 8-10 Sekunden eine Körperstelle, deinen kleinen Finger, dein Ohrläppchen oder deinen Oberarm. Suche dir auf jeden Fall eine Stelle aus, die du jederzeit anfassen kannst. Ich lege gerne die Hand auf mein Herz.

Drücke diese Köperstelle und erlebe mit all deinen Sinnen, diese so kraftvolle Situation, die du für dich in Erinnerung gerufen hast.

Schritt 4:

Löse den Druck, lass die hervorgerufene Situation gedanklich wieder los und denke an was ganz Banales.

Schritt 5:

Teste dann über das Auslösen des Ankers, also durch das Drücken der besagten Körperstelle, ob sich die „verankerte Emotion“ bei dir wieder einstellt. Wiederhole das mehrmals. Falls sich die gewünschten Emotionen nicht einstellen sollte, bzw. du nicht das Gefühl eines ressourcenvollen Zustands hast, dann beginne nochmal bei 1.

Schritt 6:

Üben, wiederholen, üben, wiederholen: Anker wollen gepflegt sein! Aktiviere regelmäßig deinen Anker und fühle die Erfahrung und Emotionen, die du verankert hast.

Eine andere Möglichkeit seine Erfahrungen und Emotionen zu verankern, ist die Verwendung eines Gegenstandes, Talismanns oder einer Halskette. Prinzipiell ist das Vorgehen wie oben bereits beschrieben, nur drückst du dann keine Körperstelle, sondern den Gegenstand.

Ein gut gepflegter „Anker“ kann hilfreich sein!

Nicht selten begegnen wir unterschiedlichsten stressauslösenden Situationen: für Auszubildende kann das die anstehende Facharbeit oder Prüfungssituation sein. Im pädagogischen Alltag steht der nächste Elternabend oder ein schwieriges Elterngespräch an. Für einen Konflikt mit dem*r Kolleg*in brauchst du einen klaren Kopf. In diesen unterschiedlichen Situationen kann es wertvoll und hilfreich sein, auf deinen Anker zurück zu greifen.

Die Anker-Methode ist übrigens auch eine wichtige Methode für Teams, die regelmäßig biografische Selbstreflexion machen. Bei dieser Auseinandersetzung kann der*die Einzelne mit belastenden Anteilen der eigenen Geschichte in Kontakt kommen. Um sich in diesen Situationen gut schützen zu können, hilft die Anker-Methode, sich der eigenen inneren Kraft, Zuversicht und Stärke zu besinnen und positive Emotionen abzurufen.

Und nun wünsche ich dir viele möglichst stressfreie Zeiten mit Kindern, Eltern und Kolleg*innen.

Deine Anja

Meine aktuellen Bücher:

Cantzler, A. (2023): Schätze finden statt Fehler suchen, Herder Verlag

Wedewardt, L., Cantzler, A. (2022): Sich seiner selbst bewusst sein, Herder Verlag

Wedewardt, L., Cantzler, A. (2022): Workbook: Sich seiner selbst bewusst sein, Herder Verlag

Bindungsstärkendes Spielen in der Eingewöhnung

Erneut konnte ich eine wundervolle Gastautorin für diesen Blogbeitrag gewinnen. Passend zum Start ins neue KitaJahr verknüpft sie die Wichtigkeit des Spielens mit den Chancen, die das gemeinsame Spielen für den Beziehungsaufbau zwischen der Fachkraft und den Kindern eröffnet. Ich wünsche viele Anregungen und einen guten Start mit den Kindern und Eltern.

Bindungsstärkendes Spielen in der Eingewöhnung oder wie ich gerne sage in der „Willkommenszeit“

Ein Gastbeitrag von Gundula Göbel

Warum setze ich Willkommenszeit mit Eingewöhnung gleich? Für mich ist diese Zeit, ein Augenblick, Momente und Wochen der Beziehungsgestaltung zwischen der pädagogischen Fachkraft dem Kind und den Eltern. Alle zusammen werden zu einem ergänzenden Bindungs- und Beziehungssystem mit Sicherheit und Feinfühligkeit, um dem Kind bestmögliche psychische Stabilität und emotionale Sicherheit zu ermöglichen.

Nur, wenn auch die Eltern in der Krippe oder Kita willkommen und gesehen werden, werden sie ihr Kind bei diesem wichtigen Schritt und Übergang achtsam begleiten können. Kinder spüren die Gefühle der Erwachsenwelt.

Sich willkommen zu fühlen ist ein Bedürfnis eines jeden Menschen:

Mit einem Lächeln begrüßt zu werden

Verlässlichkeit durch Worte zu erleben

Begrüßungsrituale wie Lieder oder Abläufe zu erfahren

Getröstet zu werden, also Co-Regulation zu spüren

Körperkontakt mit angemessener Nähe und Distanz er erleben

und als Kind sein Nein zu behalten

ist was Kinder im Übergang von sicheren zuhause in die Krippe /Kita dringend brauchen. Feinfühlige Erwachsene. Da sind wir schon beim „Bindungsstärkenden Spielen“ in der Eingewöhnung. Denn ohne beziehungsaufbauende Erfahrungen ist für Kinder kein vertieftes und emotional stärkendes Spielen möglich oder lediglich, wenn die Bezugsperson (bspw. ein Elternteil ) als Sicherheitsanker in der Nähe ist.

Kleinstkinder und Kinder lernen mit allen Sinnen, wir nennen es auch das sensomotorisches Spielen. Kinder entdecken und begreifen die Welt im Spiel. Sie riechen, schmecken, tasten, hören, probieren aus, all das ist auch in der Bindungsentwicklung verankert. Das Baby riecht die Milch, die Mama, den Papa, tastet das Gesicht, die Brust, die Flasch, die Rassel ab, hört die Stimme der Bezugsperson, diese wirkt meist beruhigend und so lässt es sich fortsetzen. All das braucht auch ein Krippenkind in der Eingewöhnung. Dies ist die gemeinsame Stärkung und Aktivierung der Bindungswurzeln aus dem Bindungsbaum-Konzept (siehe Broschüre Bindungsbaum-Konzept).

Das kindliche Spielen ermöglicht dem Kind die Auseinandersetzung mit der neuen Situation, das entdecken der Räumlichkeiten, das Erleben von fremden Gerüchen, Geräuschen, Lautstärken und noch „fremden“ pädagogischen Fachkräften. Im Spielen entwickelt das Kind kreative, aktive oder andere Lösungsstrategien, für den Umgang mit der unbekannten und noch unsicheren Situation.

Das „ Bindungsstärkende Spielen“ ist gerade in der Eingewöhnung ein guter Begleiter. Denn ein Kind kann nur vertieft und versunken entwicklungs- und beziehungsstärkend spielen, wenn es sich sicher fühlt. Deshalb braucht das Kind zuerst die Nähe und Sicherheit der Bezugsperson, welche die Eingewöhnung begleitet. Bspw. Mutter, Vater, Oma oder Opa sind also das wichtigste Bindeglied zwischen Zuhause und Einrichtung, um Kindern Sicherheit zum Entdecken zu geben.

Eine entspannte und emotional sichere Eingewöhnung begleitet vom bindungsstärkenden Spielen, mit Grundlage der Stärkung der Bindungswurzeln festigt das Vertrauen des Kindes, aber auch seine Feinfühligkeit. Denn Kinder brauchen beides. Vertrauen zu ihren Bezugserzieher*innen und gleichzeitig ihre eigene Stimme und ihr eigenes NEIN, wenn sich etwas nicht gut anfühlt.

Durch das bindungsstärkende Spielen können verlässliche Beziehungen aufgebaut werden. Nur wenn Kinder Sicherheit und Orientierung spüren, können sie sich auf es vertieftes Spielen einlassen und auch so Phasen von Anspannung und Entspannung erleben.

Das sensomotorische Spielen ist also für die Entwicklung und Bindung gleichermaßen von Bedeutung. Kinder brauchen Sinnesreize um sich zu entwickeln, aber auch um ihre “Krippen-Welt“ oder „Kita-Welt“ mit allen Sinnen zu entdecken.

Den Begriff „Bindungsstärkendes Spielen“ habe ich 2013 entwickelt auf Grundlage des Bindungsbaum-Konzeptes. Denn nur wenn wir die Bindungswurzeln im Spiel, in der Interaktion und durch Vorbildsein stärken und diese bei uns und den Kindern angemessen versorgen wird Kindern ihre eigene Entwicklung als ganz eigene Persönlichkeit und mit ganz eigenem Temperament ermöglicht. Moegel sieht das Spielen als ein fundamentales Lebenssystem des Menschen. Wir dürfen und sollten für die psychische Gesundheit von Kindern, das vertiefte Spielen ohne ständige Unterbrechungen von Seiten der Erwachsenen in Einrichtungen in den Mittelpunkt stellen. Das kindliche Spielen zeigt auch in der Eingewöhnungszeit und im Weiteren, ob sich Kinder sicher fühlen, es ist ein Ausdruck ihres Wohlbefindens.

Wenn ein Kind in der Eingewöhnung nicht spielen möchte oder kann, ist es ein non-verbales Zeichen für die erwachsenen Welt.

Was könnte das Kind uns sagen:

  • ich brauche mehr Sicherheit
  • es ist mir hier zu laut
  • der Geruch ist mir fremd oder erinnert mich an…
  • soviel Kinder auf einmal
  • warum sieht mich keiner
  • Angst, dass Mama/Papa einfach geht (vielleicht frühe Erfahrungen)
  • Mama, Papa ich spüre eure Angst um mich
  • usw.

Der Aufbau einer Beziehung braucht Zeit und das Kind sowie die Eltern Orientierung, Sicherheit sowie Feinfühligkeit.

Pädagogische Fachkräfte haben oft schon einige Eingewöhnungen begleitet und sind Erwachsene, die es reflektieren können. Aber für jedes Kind ist es das „ERSTE-MAL“ und Kinder reagieren emotional mit ihrem ganzen Körper.

Das „Bindungsstärkende Spielen ermöglicht dem Kind Freiraum und Halt, Eltern und alle Erwachsenen sehen die Bedürfnisse des Kindes nach Bindung und schwingen sich ein. Nicht die Bedürfnisse des Erwachsenen nach schneller Eingewöhnung, dem Gefühl das Eltern den Kitaablauf belasten oder der Personalmangelstress dürfen Gründe sein, Kinder ihr Grundbedürfnis nach Sicherheit nicht zu ermöglichen.

Vertieftes Spielen ist nur mit Bindungs- oder Beziehungssicherheit möglich. In der Eingewöhnung ist somit „Bindungsstärkendes Spielen“ von großer Bedeutung.

Eingewöhnung und „Bindungsstärkendes Spielen“:

  • Impulse vom Kind aufnehmen und feinfühlig begleiten
  • Interaktion (Mimik, Gestik, Körperhaltung, Vorbild, Einschwingen)
  • Co-Regulation als Grundlage für den Bindungs- und Beziehungsaufbau
  • „Gefühle färben ab“ (eigene Haltung, eigene emotionale Verfassung, Erwartungen)
  • Spielen braucht Sicherheit – Zeit – sensomotorisches Material
  • Spielen ist: Entwicklung – Lösung – Freiheit – Lustgewinn und nicht Ablenkung von Gefühlen
  • Alle Gefühle brauchen liebevolle Begleitung

Bindungsstärkendes Spielen“ ist besonders in der Eingewöhnung von:

Feingefühl – Achtsamkeit – Wertschätzung und Offenheit geprägt.

Gundula Göbel

Kinder- und Jungendlichenpsychotherapeutin

Traumatherapeutin | Paar- und Familientherapeutin | Spieltherapeutin | Autorin |Referentin

21244 Buchholz in der Nordheide

mail@gundula-goebel.de, www.gundula-goebel.de

Meine Veröffentlichungen siehe: www.thekla.de/shop

 

 

 

Auch Zusehen braucht Begleitung – mit Kindern über den Krieg sprechen

Ein weiteres Mal schreibe ich spontan aus einem aktuellen Anlass heraus diesen Blogartikel.

Eine Krise folgt der nächsten

Noch stecken wir mitten in der Pandemie, die Bilder der Hochwasserkatastrophe sind noch im Kopf, auf La Palma hat ein Vulkanausbruch Existenzen zerstört und jetzt ist Krieg in der Ukraine.

Mittendrin in dieser Bilder- und Nachrichtenflut stehen unsere Kinder. Für sie ist der Krieg weit weg und doch so unglaublich nah.

Das transgenerationale Erbe überwinden

Und wieder einmal möchte ich dich daran erinnern, unser transgenerationales Erbe nicht weiter auf die Kinder zu übertragen. Damit meine ich die Bürde, dass wir als Kriegsenkel und -urenkel gelernt haben, über solch schlimme Ereignisse, nicht zu sprechen. „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“ – das wurde vielen von uns mit in die Wiege gelegt. Um so wichtiger ist es, dass wir gerade jetzt das Schweigen brechen und beginnen über unser Erleben zu sprechen und unseren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Die Kinder brauchen jetzt erwachsene Vorbilder, die ihnen Halt und Worte geben. Darüber habe ich im vergangenen Jahr einen KitaTalk mit Corinna Scherwath veröffentlicht: „Warum Reden doch manchmal Gold ist“. Da hatten wir noch keine Ahnung, dass wir tatsächlich wieder einen Krieg auf europäischen Boden bekommen werden.

Auch wenn es richtig und wichtig ist, die Kinder vor der nun entstehenden Medienflut zu schützen, gibt es viele Kinder, die Bilder von diesen Krieg durch Medien sehen und Erwachsene darüber reden hören. Diese Kinder brauchen den Raum und zugewandte Erwachsene, um für ihre Gefühle und Eindrücke Worte zu finden.

Kinder auf das Gesehene und Gehörte ansprechen

Und wir müssen nicht immer erst warten, bis ein Kind von sich aus beginnt, darüber zu reden oder dem Ganzen in seinem Spiel Ausdruck zu verleihen. Es besteht genauso die Möglichkeit, gemeinsam in einer Gesprächsrunde einmal nachzufragen, was die Kinder von den Kriegshandlungen mitbekommen haben. Frag sie nach ihren Gedanken und Gefühlen dazu. Sprich über das vermeintlich Unaussprechliche ohne zu dramatisieren. Wie immer ist hierbei, den Grundsatz der Freiwilligkeit zu beachten. Das bedeutet, dass jedes Kind über seine Gefühle sprechen kann aber nicht muss.

Kathrin Mikan hat einen sehr wertvollen Beitrag auf ihrer Internetseite mit dem Titel: Wie spreche ich mit Kindern über den Krieg? veröffentlicht. Sie gibt viele gute Anregungen. Dort findest du auch Informationen zu ihren Gefühlehelden, die dich gerade jetzt wunderbar in deiner Arbeit mit den Kindern unterstützen. Weitere kindgerecht aufbereitete Informationen bietet aktuell auch kika – der Kinderkanal von ZDF.

Außerdem hat der AV1- Pädagogikfilmverlag einen sehr wertvollen Film zum Thema „Kinder und Krieg“ mit dem Kinder- und Jugentherapeuten Prof. Dr. Ulrich Müller und der pädagogischen Leitung Melanie Bringmann zum Download bereit gestellt. Dort bekommst du viele Anregungen für die Praxis. Ein Film der sich wunderbar zur eigenen Vorbereitung im Team eignet. Und das Tollste daran ist, dass der Erlös des Filmes 1:1 Kindern in der ukraine zu Gute kommt.

Gefühlen und Sorgen Raum geben

Solltest Du feststellen, dass die Sorgen und Ängste tiefer sitzen, möchte ich Dich wiedereinmal an Mareike Paics Gastbeitrag über „Phil, den Sorgenschmelzer und seine Kummerkumpel“ erinnern. Ergänzend zum Thema Gefühle hat Mareike einen weiteren wertvollen Beitrag über den Einsatz der „Gefühlsuhr“ geschrieben.

Gundula Göbels Trosttankstelle ist auch eine wertvolle Anregung, die Kinder in ihrer Resilienz zu stärken. Sie sagt: Trost bedeutet für Kinder in schwierigen Situationen Zuversicht und Ermutigung zu erfahren.

Ein Ressourcen- und lösungsfokussierter Blick

Wichtig ist auf jeden Fall auch dieses Mal wieder ressourcen- und lösungsfokussiert auf das Geschehen zu schauen. Die Demonstrationen gegen den Krieg zeigen, dass viele Menschen sich zusammentun, weil sie gegen diesen Krieg sind. Das gibt die Möglichkeit auch über Hoffnung, Verbundenheit und Zusammenhalt zu sprechen. Die kleinen und großen Heldengeschichten nicht aus den Augen zu verlieren, stärken den lösungsfokussierten Blick. Vielleicht möchten die Kinder auch etwas Gutes für die Menschen in den Kriegsgebieten tun und sich an Spendenaktionen für humanitäre Hilfen beteiligen.

Meine Vision

Meine Vision Ich möchte dazu beitragen, dass wir es irgendwann schaffen, unser Erbe des transgenerational bedingten Schweigens hinter uns zu lassen. Ich wünsche mir, dass die nachfolgenden Generationen Worte finden, um ihre Gefühle und Bedürfnisse ausdrücken zu können. Und das ohne sich dafür rechtfertigen oder entschuldigen zu müssen. Es werden noch viele Krisen und Katastrophen und vielleicht auch Kriege folgen. Die heranwachsenden Kinder brauchen andere, erweiterte Kompetenzen, um damit umzugehen und die Erlebnisse zu verarbeiten. Dafür braucht es jetzt Erwachsene, die Kindern in Gleichwürdigkeit begegnen und die die in all ihren Facetten und Gefühlsebenen ernst nehmen. Soweit meine Gedanken und Anregungen zum aktuellen Geschehen.
Meine Gedanken sind gerade bei den vielen Familien mit ihren Kindern, die diesen Krieg in der Ukraine und in Russland erleiden müssen.
Deine Anja
P.S. Für die Arbeit mit Kindern mit Fluchterfahrung habe ich einen weiteren Talk mit Corinna Scherwath aufgenommen: Die Kita als sicherer Ort für Kinder mit und ohne Fluchterfahrung

Worte und Wege finden in Krisen und Katastrophen

Zur Zeit sind wir gebeutelt von Krisen und Katastrophen. Die Pandemie rückt gerade ein wenig in den Hintergrund, obwohl es schon wieder erste warnende Stimmen vor einer weiteren Welle gibt. Trotzdem kommt es zu keiner echten Entspannung, da durch die Überschwemmungen in mehreren Regionen Deutschlands viele Familien ihre Lebensgrundlage von einem Augenblick auf den nächsten zerstört wurde.

Das transgenerationale Erbe

Wir haben schreckliche Bilder gesehen, die wir sonst nur mit Katastrophen in anderen Ländern verbinden. Unsere Kanzlerin sprach von einem Ausmaß, für das uns in der deutschen Sprache die Worte fehlen.
Und da ist es wieder: unser transgenerationales Erbe. Damit ist gemeint, dass wir als Kriegsenkel gelernt haben, über solch schlimme Ereignisse, nicht zu sprechen, sondern lieber zu schweigen. Sogar einer so klugen, gebildeten Frau wie Angela Merkel fehlen die Worte.
Um so wichtiger ist es, dass wir gerade jetzt das Schweigen brechen und beginnen über unser Erleben zu sprechen und unseren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
Die Kinder brauchen jetzt erwachsene Vorbilder, die ihnen Halt und Worte geben.

Psychosoziale Notfallversorgung

Ich denke zum einen an die Kinder, die die Hochwasserkatastrophe und ihre Auswirkungen hautnah erleben. Zum anderen gibt es viele Kinder, die die Bilder im Fernsehen und in der Zeitung gesehen haben und die Gespräche der Erwachsenen mitbekommen.

Für die Kinder, die die Katastrophe miterleben, bedarf es einer psychosozialen Notfallversorgung durch zugewandte Erwachsene.
Dazu gehört:

  • ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln: die Kinder brauchen zumindest in Teilen die Wiederherstellung des ihnen vertrauten Tagesablaufs. Wenn dies nicht möglich ist, sollten sie viel Nähe durch die Eltern und durch andere wichtige Bezugspersonen wie z.B. Tagespflegepersonen, Päd.Fachkräfte und Lehrer*in en erfahren.
  • Kinder mit einzubeziehen: Kinder möchten dabei sein und nicht ausgeschlossen werden. Sie möchten sich an den Aufräumarbeiten beteiligen. Sollte es vorüber nötig werden, die Kinder bei näherstehenden Verwandten oder Freunden unterzubringen, sollte dies nachvollziehbar mit den Kindern kommuniziert werden.
  • Einblick in die Gedanken und Gefühle der Erwachsenen: Die Kinder spüren sehr deutlich die Sorgen und Ängste der Erwachsenen. Wenn wir als Erwachsene einen offenen Umgang damit pflegen, kommen wir aus dem erlernten Schweigen heraus. Die Kinder dürfen die Erfahrung machen, das es gut tut, über das Erleben zu reden und leidvolle Erfahrungen teilen zu dürfen. Das trägt zur psychischen Entlastung bei.
  • das Geschene nicht zu bagatellisieren: Oftmals geschieht dies aus dem Bedürfnis heraus, Kinder schützen zu wollen. Viele Erwachsene meinen, das Kinder noch zu klein sind, das zu verstehen oder zu verkraften. Mit starken und ehrlichen Erwachsenen an der Seite, wachsen Kinder in diesen Situationen und gewinnen eine Menge Widerstandskraft (Resilienz) für ihr weiteres Leben hinzu.
  • das Geschehene nicht zu überdramatisiert: Trotzdem sollte nichts geäußert werden, dass das Kind über Gebühr ängstigt.
  • Kinder aktiv beteiigen, wenn sie das wollen: Einige Kinder wollen sich aktiv an den Aufräumarbeiten beteiligen und sich nützlich machen. Auch hier gilt es eine gute Balance zu wahren: die Kinder einzubeziehen ohne sie körperlich oder psychisch zu überfordern.
  • Kinder Kindsein zu ermöglichen: Mit Freunden treffen, spielen und das tun, was gut tut. Es gibt gerade einzelne Angebote für Kinder in den Krisengebieten, wie z.B. ein Zirkus, der betroffene Kinder kostenlos in sein Ferienangebot aufnimmt. Hier dürfen die Kinder für ein paar Stunden Kind sein und ein bisschen Abwechslung genießen. Auch das ist als Ausgleich sehr wichtig.
  • das Erlebte thematisieren: Ganz zentral ist das schließlich die Möglichkeit über das Gesehene und Erlebte sprechen zu können und jemanden zu haben, der interessiert und zugewandt zuhört.

 

Die von mir dargestellten Punkte habe ich in Anlehnung an die Psychosoziale Notfallversorgung von Harald Karutz formuliert. Vieles hiervon lässt sich auch gut auf andere Krisen und Katastrophen übertragen.

Wieder einmal kommt mir der Grundsatz von Janusz Korczak in den Kopf: „Jedes Kind hat das Recht auf den heutigen Tag.
Die Betroffenen Kinder haben demzufolge ein Recht darauf, an diesem Hier und Jetzt der Katastrophe einbezogen und beteiligt zu werden, damit sie eine Chance haben das Ganze zu verstehen. Soweit ersteinmal zu den Kindern, die unmittelbar betroffen sind.

Auch Zusehen aus der Ferne braucht Begleitung

Auf der anderen Seite gibt es viele Kinder, die diese Katastrophe im Fernsehen gesehen und Erwachsene darüber reden gehört haben.
Auch diese Kinder brauchen den Raum und zugewandte Erwachsene, um für ihre Gefühle und Eindrücke Worte zu finden.
Und wir müssen nicht immer erst warten, bis ein Kind von sich aus beginnt, darüber zu reden oder dem Ganzen in seinem Spiel Ausdruck zu verleihen.

Es besteht genauso die Möglichkeit, gemeinsam in einer Gesprächsrunde einmal nachzufragen, was die Kinder von den Überschwemmungen mitbekommen haben. Frag sie nach ihren Gedanken und Gefühlen dazu. Sprich über das vermeintlich Unaussprechliche ohne zu dramatisieren.
Wichtig ist hierbei, den Grundsatz der Freiwilligkeit zu beachten. Das bedeutet, dass jedes Kind über seine Gefühle sprechen kann aber nicht muss.
Solltest Du feststellen, dass die Sorgen und Ängste tiefer sitzen, möchte ich Dich an Mareike Paics Gastbeitrag über „Phil, den Sorgenschmelzer und seine Kummerkumpel“ erinnern. Ergänzend zum Thema Gefühle hat Mareike einen weiteren wertvollen Beitrag über den Einsatz der „Gefühlsuhr“ geschrieben.

Wichtig ist auf jeden Fall ressourcen- und lösungsfokussiert auf das Geschehen zu schauen. Es ist wirklich sehr bemerkenswert, wieviele freiwillige Helfer sich bereits gefunden haben und vor Ort tatkräftig mit anpacken. Diese kleinen und großen Heldengeschichten wie Corinna Scherwath (Autotrin des Buches: Liebe lässt Gehirne wachsen) sie nennt, stärken den lösungsfokussierten Blick. Vielleicht möchten ein paar Kinder auch etwas Gutes tun und es entsteht eine kleine Spendenaktion. Ganz aktuell gibt es bedauerlicherweise auch Kindertagespflegestellen und Kindergärten, die ganz von vorne anfangen müssen. Vielleicht können hier Kontakte hergestellt und irgendetwas zum Wiederaufbau beigesteuert werden.

Eine Zukunft ohne Schweigen

Ich hoffe, dass wir es irgendwann schaffen, unser Erbe des transgenerational bedingten Schweigens hinter uns zu lassen. Ich möchte dazu beitragen, dass die nachfolgenden Generationen Worte finden, um ihre Gefühle und Bedürfnisse ausdrücken zu können. Und das ohne sich dafür rechtfertigen oder entschuldigen zu müssen.

Es werden noch viele Krisen und Katastrophen folgen, die heranwachsenden Kinder brauchen andere Kompetenzen, um damit umzugehen und die Erlebnisse zu verarbeiten. Dafür braucht es jetzt Erwachsene, die Kindern in Gleichwürdigkeit begegnen und die die in all ihren Facetten und Gefühlsebenen ernst nehmen.

Soweit meine Gedanken und Anregungen zum aktuellen Geschehen. Ich wünsche Dir viel Kraft und Energie, falls Du dies als Betroffene*r lesen solltest. Auf jeden Fall wünsche ich Dir als Betroffene*r oder Begleitende*r den Mut, das Schweigen zu brechen und mit den Kindern in einen offenen, klärenden und bestärkenden Dialog zu kommen.

Deine Anja

P.S.
Eine weitere wertvolle Handreichung zur Unterstützung von Kindern in Krisen hat Gundula Göbel zusammengestellt. Hier kommst Du direkt zum kostenlosen Download.

Ein interessantes Online-Seminar zum Thema „Alles wieder gut?!- Pädagogik in (post-)pandemischer Zeit“ bietet aktuell Corinna Scherwath an.

Aus einer leeren Tasse kann man nicht trinken…

Aus einer leeren Tasse kann man nicht trinken…

Dieser Satz ist mir heute auf einem Instagram Profil begegnet und erinnert mich an einen wunderschönen Text, den ich während meiner Supervisionsausbildung kennen und schätzen gelernt habe. In diesem Text geht es im Kern um die Wichtigkeit der Selbstfürsorge. Ich glaube, dass viele von uns gerade sehr Coronamüde sind und ziemlich am Ende ihrer Kräfte. Deswegen möchte ich diesen Text nach einem Jahr Leben mit Corona spontan mit Dir teilen, in der Hoffnung Dir damit etwas Kraft und Zuversicht geben zu können.

Sei wie eine Schale!

Die Schale der Liebe
Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal,
der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt,
während jene wartet, bis sie gefüllt ist.
Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter.
Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen und habe nicht den Wunsch, freigiebiger zu sein als Gott.
Die Schale ahmt die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird sie zur See.
Du tue das Gleiche! Zuerst anfüllen und dann ausgießen.
Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt überzuströmen, nicht auszuströmen.
Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst.
Wenn du nämlich mit dir selbst schlecht umgehst, wem bist du dann gut?
Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle, wenn nicht, schone dich.
(Bernhard von Clairvaux)

Anmerkung: Für jede*n von uns bedeutet Gott etwas anderes. Ich bitte Dich, das für Dich einzusetzen, was hier für Dich passt und stimmig ist.

Meine Kraftquellen

Die Schalen der Liebe als Quelle. Das bringt mich unweigerlich zu der Frage: Was nährt zur Zeit meine Quelle? Was tue ich gerade für mich, um auch weiterhin von meiner Fülle geben zu können?

Ich

  • genieße das morgendliche Vogelgezwitscher beim Aufwachen
  • mache als erstes 10 Minuten Morgengymnatik
  • schenke mir selbst ein Lächeln im Spiegel
  • genieße das gemeinsame Frühstück mit meinem Mann
  • gehe jeden Tag zu Fuß ins Büro
  • halte Kontakt zu Menschen, die mir gut tun
  • telefoniere ab und zu mit meiner Tochter
  • pflege mein kollegiales Netzwerk
  • höre am Wochenende das WDR Klassik-Radio
  • bestelle leckeres Essen aus meinen Lieblingsrestaurants
  • kaufe mir Frühlingsblumen
  • gehe im Wald spazieren
  • lese viel
  • bilde mich weiter (ich höre gerade einige Beiträge des diesjährigen Resilienzkongresses)
  • schreibe oder spreche über das, was mich beschäftigt, berührt und belastet
  • lache aus ganzem Herzen mit meinem Mann über die Komik des Alltags
  • nehme meine Gefühle so an, wie sie gerade kommen

Dankbarkeit als Schlüssel

Ich bin dankbar für das was ich habe! Ich bin dankbar für die geliebten Menschen an meiner Seite! 🥰Ich bin dankbar, dass ich bislang von einer Erkrankung verschont geblieben bin! 🍀🍀🍀Und ich sehe, was und wieviel ich in den letzten Monaten geschafft habe!🍾

Dieses Gefühl von Dankbarkeit ist übrigens eine wesentliche Eigenschaft resilienter Menschen. Darauf wird in den verschiedensten Vorträgen des Resilienz-Kongresses immer wieder hingewiesen. Zum Thema Resilienz habe ich in den letzten Monaten bereits mehrere Beiträge veröffentlicht. In „Was uns stark macht“ geht es um Resilienz im Allgemeinen und mit „Kraft schöpfen in der Krise“ gehe ich nocheinmal tiefer ins Detail.

Einladung zur Selbstfürsorge

Jetzt bist an der Reihe: Und was tust Du für Dich? Kannst Du trotz der schwierigen Zeiten für das dankbar sein, was Du hast und wer Du bist? Wie steht es um Deine Resilienz? Siehst Du, was Du bereits geschafft hast?
Falls Du merkst, dass Du alleine nicht mehr weiter weißt, dann hole Die bitte Hilfe und Unterstützung in Deinem privaten oder beruflichen Umfeld bzw. suche Dir professionelle Hilfe. Sprich drüber und werde aktiv. Auch wir Erwachsenen könnten manchmal Mareike Paics „Sorgenschmelzer und seine Kummerkunpel“ brauchen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass das Ende nun absehbar wird. Das erfüllt mich mit Zuversicht und bis dahin werde ich mir jeden Tag aufs neue Kaffee und Tee kochen (ich mag nämlich beides), damit ich immer aus einer vollen Tasse trinken kann.

Ich wünsche Dir Kraft für die nächste Zeit
Deine Anja

Meine Angebote zur Unterstützung

Einladung zum Online-Gruppencoaching für Führungskräfte am 15.04.2021 von 17-19 Uhr. Hier hast Du die Möglichkeit einmal kostenlos teilzunehmen, um die Gruppe und das Angebot kennenzulernen. Melde Dich am besten über das Kontaktformular bei mir:

Am 27.05.2021 von 16 – 19 Uhr findet gemeinsam mit meiner Kollegin Anja Klosterman ein Online-Seminar: „Neues entsteht – Veränderungsprozesse im Team verstehen und begleiten“ für Führungskräfte, stellvertretende Leitungen und Gruppenleitungen in Krippe, Kita und OGGS statt. Weitere Infos und Anmeldung bei Haus Neuland.